@Tiefsee

Ich drehte mich ein wenig um als er ins Nest kletterte und kuschelte mich dann direkt an ihn. Bei seiner Frage zögerte ich nicht lange und drückte sogleich meine Nase in sein Fell. Zwar hatte ich schon einiges gerochen als er in den Bau gekommen war, aber ich wollte noch einmal überprüfen.
„bmph“, kam aus meinem Maul und ich merkte, dass meine Nase in seinem fell zwar dafür hilfreich war, die Gerüche zu erkennen, aber nicht wenn ich sprechen wollte.
„Blatt…das riecht immer so frisch. Halbmond riecht auch so“, versuchte ich es erneut. Die Heilerin war hier gewesen und sie hatte nach so vielen verschiedenen Kräutern gerochen! Vielleicht war er an diesen Kräutern ja vorbeigelaufen.
„Erde. Aber nicht so trocken wie hier im Bau. Die ist staubig. Bei dir riecht es mehr…frisch“, fügte ich hinzu und ließ dann meinen Kopf wieder sinken. Mit einem Grinsen sah ich ihn erwartungsvoll an.

@Tiefsee

Ich sah ihm dabei zu wie er mir das Riechen durch den Mund zeigte und versuchte es sogleich nachzumachen. Ich brauchte kurz, doch dann nahm ich die Gerüche tatsächlich intensiver wahr.
Bei seinem Vorschlag nach draußen zu gehen, weiteten sich meine Augen. Sofort hob ich meinen Kopf und sah ihn überrascht und gespannt an. War ich wirklich schon so weit? Es war eine Sache das Geschehen von hier drinnen zu beobachten, aber eine andere wirklich dort nach draußen zu gehen.
„wirklich?“, fragte ich um sicherzugehen, dass ich mich nicht verhört hatte. Aber wenn er das sagte und der Meinung war, dass ich das Nest verlassen konnte, dann stimmte das wohl. Er wollte mir ja schließlich nur Gutes.

[mit @Tiefsee @Jokerkit @Jesterkit @Federjunges @Moosjunges @Thornkit @Windjunges]

Ihr Blick ruhte liebevoll auf den vier kleinen Bündeln. Dabei sah sie sich besonders das Kleinste von ihnen an. Ihr Fell glänzte wie Bernstein und mit der Musterung erinnerte sie Nachttau an ein Tigerauge. Vorsichtig beugte Nacht ihren Kopf und stupste sie mit ihrer Nase sanft an. Sie war so zart und weich. Ein leises maunzen entkam dem kleinen Bündel. Mindestens so weich, wie die Federn, die Nacht in das Nest eingearbeitet hatte. Langsam hob sie wieder ihren Kopf ,,Federjunges würde gut zu ihr passen."

@Tiefsee

Auf seine Bitte nicht alleine nach draußen zu gehen, nickte ich sofort. Es hatte sicherlich einen Grund, dass ich nicht alleine aus dem Bau gehen sollte. Das erste mal das Nest zu verlassen war aufregend. Ich hatte zwar jetzt immer öfter am Rand gelegen, aber dieses noch nicht verlassen. Nun über den Moosrand zu klettern, war leichter gesagt als getan. Mühsam überkomm ich diese und schüttelte mich erst einmal als ich schließlich auf dem Boden angekommen war. Der Boden war viel fester als das weiche Moos und kurz sah ich auf meine Pfoten runter. Ich konnte spüren, dass meine Beine noch etwas wackelig waren und so war ich froh, als wir uns erstmal an den Eingang des Baus setzten.
„Wer ist Dämmerstern?“, fragte ich während ich es mir vor meinem Papa gemütlich machte. Ich fühlte mich beschützt so zwischen seinen Vorderbeinen.
„Wow…“, hauchte ich. Von hier aus konnte man viel mehr sehen. Das Lager war riesig! Überall waren Katzen und die ganzen Gerüche die auf mich einströmten, überwältigten mich für einen Moment. Aber er hatte Recht, die Sonne, die uns erreichte, fühlte sich wie eine Umarmung an. Wie als wäre ich noch immer eingekuschelt im Nest zwischen meiner Familie.
„und das alles gehört unserem Clan?“, fragte ich und sah hoch zu dem Kater.

@Tiefsee

Ich sah wieder zu dem Lager das sich vor mir erstreckte. Es war unglaublich. Und dass es noch weitere Clans gab, die ebenfalls solche Lager hatten. Und das alles würde ich irgendwann erkunden. Bis vor kurzem hatte sich meine Welt auf die Kinderstube erstreckt. Jetzt das alles zu sehen war aufregend…aber auch beängstigend. Die anderen Katzen waren alle so viel größer. Ich verstand nun, warum ich den bau nicht alleine verlassen sollte.
Als der Kater von Dämmerstern sprach, musste ich lächeln. Bester Freund…das klang schön. Bis jetzt kannte ich nur meine Familie, aber vielleicht würde ich ja auch irgendwann Freunde haben.
„Verstehst du dich denn mit allen aus unserem Clan?“, fragte ich dann neugierig. Wenn sie teil unseres Clans waren, dann waren das doch sicher alles gute, vertrauenswürdige Katzen oder? Musste doch so sein…

@Tiefsee

Ich hörte ihm zu und nickte eifrig, seinen plötzlichen Themenwechsel gar nicht bemerkend. Dann mochte man sich also grundsätzlich, aber manchmal gab es Tage, da mochte man sich nicht so sehr? Bis jetzt hatte ich mich mit meiner Familie immer verstanden und ich hoffte, dass das auch so blieb.
Als er auf den Fluss deutete, reckte ich meinen Kopf und tatsächlich. Da floss Wasser, ganz viel, ganz schnell an uns vorbei. Meine Augen verfolgten die Wassermassen voller Begeisterung. Das war alles so aufregend.
„Bist du da auch schon mal reingefallen?“, fragte ich dann belustigt. Wobei…das war sicher nicht so gut, wenn man in das Wasser fiel. Schnell wandte ich meinen Blick von dem Fluss ab und ließ diesen wieder durch das Lager schweifen. Ich würde auch irgendwann so groß sein und alleine alles erkunden dürfen. Eine Schülerin und ein eigenes Nest haben.

@Tiefsee

Dann hatte mich mein Gefühl tatsächlich nicht getäuscht. Es klang gefährlich, auch wenn das fließende Wasser so atemberaubend aussah.
Ich hörte ihm aufmerksam zu, während er die Struktur des Clans erklärte und nickte immer wieder.
„Das heißt du und Mama seid Krieger?“, fragte ich um sicherzugehen, dass ich ihn richtig verstanden hatte. Denn Schüler waren sie ja nicht mehr. So langsam hatte ich ein wenig den Überblick darüber wie der Clan aufgebaut war. Es klang aufregend diese große Familie. Und ich war ein Teil davon, ein kleiner, aber ich gehörte dazu.
Aufgeregt lehnte ich mich ein wenig nach vorne um noch ein wenig mehr zu sehen. Ob ich wohl die anderen Katzen kennenlernen würde? Vielleicht würde ich ja irgendwann mit meinen Geschwistern alles erkunden.

< @Kohlepfote >
Ah, einer von der Sorte. Sollte sie nicht überraschen (tat es auch nicht, wenn sie ehrlich war), aber sie war es etwas leid, diese Art von Katze bewirten zu müssen. “Hm, sicher. Deswegen musstest du das jetzt auch explizit erwähnen, nicht wahr?” Der Ausdruck in ihren Augen stellte klar, was sie von seiner Aussage hielt – absolut gar nichts. Wenn es ihr nicht so egal gewesen wäre, hätte sie die Steilvorlage vielleicht genutzt, um ihn mit der gegenteiligen Behauptung zu necken – dass er, wenn es nicht Kätzinnen waren, die sein Augenmerk auf sich zogen, vielleicht Kater bevorzugte, – aber das erforderte ein Maß an Absicht, dass sie für diesen Fremden einfach nicht aufbringen konnte. Stattdessen ließ sie ein tiefes, langgezogenes Seufzen hören und wandte unbeeindruckt den Kopf ab. Trotz der halben Tirade, die sie gerade unfreiwillig über sich ergehen lassen musste. Ugh.

“Deine Worte sagen mir alles, was ich über dich zu wissen brauche.” Sie machte sie sich nicht einmal die Mühe, eines ihrer süßlichen Lächeln aufzusetzen oder sich wieder zu ihm umzudrehen. Sie konnte hier gar nichts ausrichten, hm? Und woher genau wollte er das wissen? Unvorsichtig. Vorlaut. Unhöflich. Alles ‘Qualitäten’, die sie verachtete und nicht in ihrem Radius haben würde, wenn es nach ihr ging. Glücklicherweise tat es das. Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, erhob sie sich und verschwand wieder im Bau hinter sich, wo er ihr nicht so einfach folgen konnte, ohne Aufsicht zu erregen.

< @Jokerkit >
“Würde eine Blumenkrone mir dich vom Leib halten?” Wahrscheinlich nicht, bei ihrem Glück. Wobei die Idee nicht mal schlecht war. Wilddornjunges mochte Blumen – die hübschen, wohlriechenden zumindest – und konnte sich sogar vorstellen, sie zu benutzen, um ihrer Schönheit noch einen gewissen Touch zu verleihen. Nur tragisch, dass es unbedingt seine Idee hatte sein müssen. Wenn sie sie nun besorgte, würde sie die Blumen unweigerlich mit ihm assoziieren. Ugh. “Sehr charmant”, antwortete sie augenrollend, als er meinte, sie hätte einen Stock im Hintern – was sie absolut nicht hatte, vielen Dank auch –, aber immer noch besser als den Kasper gefrühstückt zu haben, wie es bei ihm den Anschein machte. Allein der Gedanke entzog ihr jegliche Energie.

Sie zischte, als der Kleine nach vorne schnappte, scheinbar mit ihrem Vorderbein als Ziel und machte in letzter Sekunde einen Satz zur Seite, die Lefzen nun doch gehoben. “Es reicht!” Langsam aber sicher hatte sie wirklich genug, was man ihr inzwischen auch leicht vom Gesicht ablesen konnte. Wilddornjunges musste nicht in den Teich sehen, um zu wissen, dass ihre Augen regelrecht Funken sprühten. Noch einmal und ich garantiere für nichts.

< @Ziegenpfote >
Blumenkränze. Irgendeine Katze hatte sich an den Rand des Lagers gesetzt und arbeitete gerade an Blumenkränzen, wenn sie das aus der Entfernung richtig erkannt hatte. Ein seltsamer Anblick, der Wilddornpfote unweigerlich an das Gespräch mit Joker zurückerinnerte. Sie unterdrückte den Schauder des Ekels, der ihr den Rücken lang runter laufen wollte und fokussierte sich stattdessen auf die Bewegungen der Katze, die fast schon hypnotisch wirkten. Beruhigend. Huh. Kannte sie die Katze? Hm, nein. Da klingelte nichts bei dem Anblick, obwohl sie zumindest das Alter ungefähr einschätzen konnte und somit den Rang. Ein Schüler, so wie sie es war. Ihre bisherigen Begegnungen waren nicht sonderlich positiv gewesen – und Wilddornpfote vergeudete ungern ihre Zeit – weswegen es etwas dauerte, bis sie sich dazu durchringen konnte, sich von ihrem Platz zu erheben und sich der Katze – dem Kater, wie sie nun erkannte –, zu nähern. Natürlich bewahrte sie dennoch etwas Abstand, allein schon, weil sie diesen selbst schätzte.

< @Rosenjunges >
Ihre Tage waren gefüllt mit Training und dem seltsamen Gefühl von Déjà-vu, dass sie inzwischen täglich verfolgte, nicht weniger nervenaufreibend als die Stimme aus ihrer Jungenzeit, die sich wenigstens verflüchtigt hatte. Vorerst. Wilddornpfote traute dem Frieden nicht, der sich für sie vielmehr nach der Ruhe vor dem Sturm anfühlte. Trotz ihrer unbehaglichen Stimmung – oder vielleicht genau deswegen –, hatte sie sich vorgenommen, die Kinderstube aufzusuchen, um nach ihrer Schwester zu schauen und war gerade vor dem Eingang des Baus angekommen, der ihr noch immer vertrauter erschien, als der des Schülerbaus. “Rosenjunges?”, fragte sie hinein, ihre Stimme weicher, wärmer als man es von einem Biest in Katzenform, wie sie eines war, erwarten würde. Aber das hier war Familie.

@Tiefsee

Ich nickte als er Mamas Situation erklärte. Das ergab Sinn. Doch bei seinen nächsten Worten sah ich überrascht zu ihm hoch und meine Augen weiteten sich.
„Du bist Stellvertreter?!“, fragte ich aufgeregt. Bis eben war diese Position noch nebulös gewesen, mit einer Katze des Clans besetzt, die viel Anerkennung erhielt und in gewisser weise noch mal über den anderen Kriegern stand. Dass dies nun mein Papa sein sollte…ich konnte mein Staunen nicht in Worte fassen, aber ich spürte einen seltsamen Stolz. Mein Papa war Stellvertreter des Baumclans. Er würde irgendwann Anführer sein. Aufgeregt erhob ich mich und drehte mich um, damit ich ihn besser ansehen konnte. Meine Augen funkelten aufgeregt.

[@Wilddornpfote]

Es gibt zwei Seiten, die Thornkit überhaupt von sich zeigte: ein stets wechselndes Blatt, das sich je nach Umgebung und Situation über ihn legte. Doch war das nicht gewöhnlich? Zu seinen Eltern zeigte der junge Kater von nur drei Monden eine natürliche Aufregung, Interesse und Neugier, die jedes Junges in sich trägt. Doch anders war er, wenn er alleine war. Warum sollte Thornkit auch ohne Grund auf jemanden zugehen und ihn mit Fragen belästigen? Es sei denn, eine bestimmte Clankatze würde etwas äußerst Interessantes tun, das ihm förmlich ins Auge springt. Dann könnte sich seine Meinung vielleicht ändern - und in solchen Momenten wäre er das verdammt nervige, neugierige Junge, denn er liebte es, Wissen zu sammeln und mehr über das Leben zu erfahren, in dem er lebte. Selbst seine Eltern, die ihm natürlich alles erklärten, schienen ihm manchmal nicht genug.

Thornkit wollte wissen, was die Schüler im Training genau machten. Wie waren jene Krieger, die eines Tages seine Mentor sein würde? Welche Ecken des Territoriums würde er erkunden dürfen? Doch sollte man sich nicht auch auf das vorbereiten, was vor ihm lag? Sein kleines Näschen zuckte leicht, während der warme Wind durch das Lager wehte und die Sonne sein braunes Fell angenehm wärmte. Er saß vermutlich schon seit einer Ewigkeit vor der Kinderstube, betrachtete das geschäftige Treiben im Lager, nachdem er natürlich mit seinen Geschwistern gespielt hatte. Nun aber war es an der Zeit, etwas zu erkunden. Und dieser Duft war perfekt dafür - er lockte ihn in Richtung eines Baus.

Gespitzte Ohren, tapsige, große Pfoten, die für seinen kleinen Körper noch zu groß waren, bewegten sich zielgerichtet. Thornkit richtete seine gelben Augen auf den Bau, als könnte ihn nichts und niemand aufhalten. An einem Blatt, das zufällig seinen Weg kreuzte, blieb er stehen und schnüffelte neugierig daran. Hmmm, dachte er, könnte man das vielleicht essen? Er streckte die Zunge heraus, doch bei dem ekligen, bitteren Geschmack zog er sich sofort wieder zurück.

"Bah-"

@Tiefsee

Noch immer spürte ich den Stolz und die Aufregung durch meinen Körper fließen. Ich war stolz auf meinen Papa und am liebsten wäre ich auf und abgesprungen vor Freude. Doch nach dem ersten kleinen Hüpfer spürte ich schon wie anstrengend das war und dass ich doch noch etwas wackelig auf den Pfoten war. Also ließ ich das lieber bleiben.
Bei seiner nächsten Frage drehte ich mich wieder um und schaute in die Richtung in die er gedeutet hatte. Der weg sah weit aus, aber ich wollte gerne mit ihm gehen.
„Ich…ich denke ich würde gerne mitkommen“, miaute ich etwas zögerlich während meine Augen noch immer in Richtung des Frischbeutehaufens gerichtet waren.

———
@Thornkit

Ich öffnete verschlafen die Augen und gähnte einmal. Es war noch dunkel und kurz war ich verwirrt, weshalb ich jetzt schon wach war. Alle anderen schliefen- nein das stimmte nicht. Als ich mich in dem nest umsah, fiel mir sofort auf, dass mein großer Bruder nicht bei uns lag. Schnell sah ich mich um und bemerkte ihn ziemlich schnell am Rand des Baus. Er saß einfach nur da. Was machte er denn da? Ich erhob mich und streckte mich einmal, bevor ich zum Rand des Nests und schließlich nach draußen kletterte. Noch immer war ich ein wenig wackelig auf den Pfoten, aber meine Neugier war größer. Möglichst leise lief ich zu dem Kater und kam neben ihm zum stehen.
„Was machst du?“, fragte ich leise, einerseits um ihn nicht zu erschrecken und andererseits um unsere Geschwister nicht zu wecken. Mit großen Augen sah ich zu ihm und dann gen Himmel wo er hingesehen hatte. War hier irgendwas? Nein, nur der Sternenhimmel wie sonst auch.

@Tiefsee

Zwischen seinen Beinen zu laufen, ließ mich behütet fühlen. Es war nicht so beängstigend wie wenn ich alleine gelaufen wäre. Ich merkte, dass ich längst nicht so schnell war und versuchte mich immer wieder anzustrengen schneller zu laufen. Doch nach nur wenigen Schritten wurde ich wieder langsamer. Es war anstrengend solche strecken zurückzulegen und als wir am Frischbeutehaufen ankamen, war ich ein wenig außer Atem.
„Puh…das war weit“, murmelte ich als wir zum stehen kamen. Dann sah ich zum ersten Mal den Frischbeutehaufen und meine Augen wurden groß. Das alles hatten die anderen Katzen des Clans gefangen?
„Was magst du am liebsten?“, fragte ich dann neugierig. Ich konnte die verschiedenste Beute erkennen und war gespannt, was mein Papa wohl auswählen würde.

< @Thornkit >
Ich bin von Idioten umgeben. Anders konnte man das wirklich nicht mehr beschreiben, auch wenn es ihr einen leichten Stich versetzte, wenn sie an die Zukunft des Clans dachte. Joker hatte den Anfang gebildet, Kohle die Fortsetzung und nun durfte sie ein Junges dabei beobachten, wie es, entgegen aller gesunder Instinkte, ein Blatt fraß. Der Anblick entlockte ihr ein träges, ungläubiges Blinzeln, gefolgt von Ekel, der es sogar auf ihr Gesicht schaffte. Wessen Entscheidungen hatte sie wohl dieses brillante Exemplar zu verdanken? Größtenteils dunkelbraunes Fell, zu den Pfoten hin etwas heller, mit einem Unterton von Orange. Das Aussehen sagte ihr gar nichts, ebenso wie die gelben Augen, die sie glaubte, ausmachen zu können. So langweilig. Jede dritte Katze schien gelbe Augen zu besitzen. Das machte das Rätsel keinesfalls einfacher, sorgte im selben Moment aber – glücklicherweise – dafür, dass sie das Interesse verlor und ihre Zeit mit vernünftigeren Tätigkeiten füllen konnte. Theoretisch. Andererseits befand sich sich überhaupt erst in dieser Position, weil sie nicht wusste, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollte.

Ihr Training war für heute beendet. Obwohl es ihr einige Momente der Stille verschaffte, wann immer sie sich ihrer Ausbildung hingab, ihr Kopf kurzzeitig wie leer gefegt, wollte sie nicht 24/7 damit zubringen. Vor allem, weil sie das Gefühl hatte, es nicht wirklich zu brauchen. Als verrieten ihr ihre Instinkte, dass sie das hier alles schon mal gelernt hatte. Wirklich wunderbar, da die Motivation aufrechtzuerhalten, solange es nicht um fortgeschrittenes Wissen und Techniken ging, was bei ihrem Alter natürlich noch nicht für sie zugänglich war. Wilddornpfote kniff die Augen zusammen, wenig erheitert von der Erkenntnis, dass sich daran so schnell nichts ändern würde. Nicht, ohne das sie selbst auf ihren Mentor zuging und von ihrer Situation erzählte. Soweit das überhaupt im Bereich des Möglichen war, angesichts der ärgerlichen Tatsache, dass sie sie selbst kaum wusste, vorher das kam. Absolut frustrierend.

@Wilddornpfote
'Ja, bilde dir das nur ein du nutzlose Kleine-' er rissen den Kopf hoch und verbot sich selber das letzte Wort. Trotzdem bleckte der schwarze die Zähne und zwang sich, sich einen Platz neben dem Schülerbau zu suchen. Er hatte sich heute noch nicht genug im Lager gezeigt. Bisher hatte es gut funktioniert, sich nach ein bis zwei Stunden aus dem Lager zu schleichen und seine Zeit woanders zu verbringen. Überall, nur nicht bei diesen eingebildeten aufgeplusterten Clankatzen. Wenn die Jungen schon so nutzlos waren.. Alle zu überheblich. Nervig. Einfach.. nutzlos. Die Kitten wurden verweichlicht, und so wie das Training bisher aussah, wurden auch die Schüler in Watte gepackt.
Wiederwillig legte der schwarze Kater den Kopf auf die Pfoten.

[@Wilddornpfote]

Thornkit würgte leise, als der bittere Geschmack auf seiner Zunge hängen blieb. Beim SternenClan, das war schlimmer als ein Käfer! Warum hatte er nur gedacht, dass es eine gute Idee wäre? Reine Neugier, redete er sich selbst ein. Ganz bestimmt nicht Dummheit. Er schmatzte einmal, zweimal - nein, der Geschmack blieb. Hartnäckig wie Kletten im Fell. Seufzend schob Thornkit das zerkaute Blatt mit der Pfote zur Seite, als könnte er es damit aus der Existenz tilgen.

Und dann erstarrte er. Eine elfenbeinfarbene Katze stand dort, grüne Augen, die ihn fixierten, als hätte er gerade den dümmsten Fehler seines kurzen Lebens begangen. Der Blick sagte alles: "Was für ein Idiot" Oh, beim SternenClan. Sie hatte ihn gesehen!

Sofort plusterte sich sein Fell auf, die Ohren zuckten und der braune Tigerkater setzte den bestmöglichen Ich hab gar nichts gemacht-Blick auf. Mit einem hastigen Schnauben stieß er das Blatt noch ein kleines Stückchen weg. "Ähm... das war kein Essen! Ich... Ich hab nur getestet, ob es sich als Moosball eignet. Oder vielleicht wollte ich... äh... Heiler werden! Man muss doch wissen, wie Pflanzen schmecken, oder?" Er reckte das Kinn ein Stück, als wäre das seine feste Überzeugung. Eine kleine Pause. Dann fügte er trotzig hinzu: "Und außerdem... wenn’s giftig gewesen wäre, hätte ich das jetzt gewusst. Dann hätte ich euch alle gewarnt! Also eigentlich hab ich den Clan gerettet"