Ringjunges mit @Cherrysong
Ich bemerkte sie, noch bevor sie sprach, ihre Bewegungen waren gemessen, aber nicht schwerfällig. Der Ältestenbau hatte einen eigenen Geruch, alt und moosig, wie Geschichten, die zu lange geschwiegen wurden.
Ich saß da, aufrecht, unbewegt, den Schweif sauber um die Pfoten gelegt. Der Fels unter mir war kühl, die Luft still. Ich mochte die Ruhe hier. Keine überfürsorglichen Heiler, keine neugierigen Geschwister.
„Du bist Cherrysong, nicht wahr? Blaujunges hat gesagt, du kannst ganz toll Geschichten erzählen."
Ringjunges mit
@Yewkit Ich neigte leicht den Kopf zur Seite, der Blick blieb auf einem unbewegten Punkt zwischen seinen Schulterblättern hängen, als müsste ich die Frage dorthin hinlegen, um sie besser sehen zu können.
Ich sah kurz zu Yewkit hoch, als er die Frage stellte. Meine Ohren zuckten leicht. Das war keine blöde Frage. Keine, wie sie manche Jungen stellen, nur damit sie reden.
„Ich… weiß nicht genau“, murmelte ich zuerst. Meine Stimme war leise, aber nicht scheu. Nur vorsichtig. Ich mochte es nicht, Dinge zu sagen, die ich nicht ganz durchdacht hatte.
Dann sah ich zur Seite, auf einen winzigen Spalt im Fels, durch den Licht fiel. „Ich will schlau sein. So richtig schlau. Nicht so wie… wie die, die nur so tun. Ich will Dinge verstehen. Wenn jemand was macht, will ich wissen warum. "
Ich dachte kurz an meine Geschwister. Nicht die, die mit mir lebten. Die anderen. Die, die gestorben waren, bevor sie überhaupt zeigen konnten, was in ihnen steckte. Vielleicht… hätte jemand sie retten können. Wenn jemand klüger gewesen wäre.
„Ich will kein Kämpfer sein, der nur haut“, sagte ich dann etwas leiser. „Ich will wissen, wann man haut. Und wann nicht. Wie Papa.“
„Ich weiß nicht, wer mein Mentor sein soll“, gab ich zu, diesmal mit einem leichten Stirnrunzeln. „Aber ich glaub… ich will keinen, der lügt. Oder der nur schreit. Vielleicht jemand, der mich einfach nicht für dumm hält. Am liebsten wäre mir glaube ich jemand aus dem Rudel... Voidwalker oder Papa vielleicht. Blaujunges hat gesagt Voidwalker wäre klug und schreit nicht.“
Ich sah Yewkit wieder an. „Aber du hast bestimmt schon eine Idee, oder?“ fragte ich dann, ganz vorsichtig neugierig. Ich konnte nicht anders. Ich mochte es, wenn andere wussten, was sie wollten. Das machte alles einfacher.
Ringjunges mit
@Sausewind Ich blinzelte langsam, während ich Sausewinds Stimme lauschte. Sie war ruhig, freundlich. Kein Funken von Spott oder Mitleid darin - das mochte ich.„Kräuter?“, wiederholte ich leise, fast so, als müsste ich das Wort erst einordnen. Es klang irgendwie… trocken. Aber nicht uninteressant.
Langsam tappte ich hinterher, trat in den Heilerbau und blieb am Eingang kurz stehen. Mein Blick glitt über die aufgereihten Blätter, Wurzeln, kleinen Häufchen getrockneter Dinger, die seltsam rochen. Es war nicht unordentlich, aber auch nicht schön. Eher… nützlich.
„Was machen die?“, fragte ich schließlich, während ich zu einer kleinen, blauschwarzen, runzligen Beere schielte, die aussah, als hätte sie schon bessere Tage gesehen. Sausewinds Angebot ließ mich zögern. Ich sagte nichts - nicht sofort. Aber ich trat ein Stück näher, gerade weit genug, um es als Entscheidung gelten zu lassen.
„Okay. Aber… nichts, was stinkt“, murmelte ich. Meine Nase zuckte leicht. „Und nichts, was beißt.“
Ich setzte mich, ganz ruhig, mein buschiger Schweif legte sich ordentlich um meine Pfoten.
Ringjunges mit
@Raptorshriek Ich hatte gerade meine Hinterpfote auf einen kleinen, flachen Stein gelegt, der etwas höher aus dem Boden ragte, als mein Vater sprach. Ich zog meine Pfote zurück und setzte mich, der Stein vergessen. Mein Blick wanderte zu ihm hoch. Natürlich wusste ich es. Sechs Monde, dann Schüler. Jeder wusste das. Aber wissen heißt nicht fühlen.
Ich fühlte mich bereit - jetzt. Nicht in vier Monden.Aber ich nickte leicht, als hätte ich eine neue Erkenntnis gewonnen, auch wenn mein Schweif an der Spitze zuckte. Nur ein kleines Zucken, fast unsichtbar. „Pirschen im Lager…“, murmelte ich und blickte zur Seite, als würde ich schon den Weg abstecken. Ich mochte die Vorstellung. Heimlich, leise. Später würde ich das mit Blaujunges üben...
Ich sah ihn wieder an, meine Augen wurden schmal, nicht aus Trotz, sondern aus Konzentration. Ich mochte keine Misserfolge. Ich hasste sie. Ich wollte alles gleich können - weil alles andere sich anfühlte wie ein Zeichen, dass ich nicht genug war. Wie die winzigen Herzschläge, in denen ich spürte, dass mein Körper nicht ganz richtig war.
Aber ich schwieg. Und hörte. Seine Worte waren keine leeren Geschichten.
„Mäuse....“ Ich hob den Blick. „Und Krähen. Die merken sich, wenn man einen Fehler macht. Die sind schwer. Aber wenn man sie erwischt, ist es… gut.“
Ich machte eine Pause. Dann: „Und Kaninchen... - und Vögel."