@Violetkit
Meine Schwester war eindeutig verunsichert - eine Gegebenheit, die vollste Zufriedenheit in mir auslöste. Eigentlich sollte ich mich mies fühlen, weil ich definitiv provozierte, dass Violet sich schlecht fühlte, aber … ich mochte es, wenn sich um mich kümmert wurde. Wenn man mich umsorgte und darauf achtete, dass ich mich wieder besser fühlte. Thaw hatte mich getröstet, indem er ganz sanft wurde, Pale wurde streng und Violet … nun, sie befahl mir, mich zu beruhigen. Ein Satz, der mich dazu verleitete, noch ein wenig dramatischer zu schluchzen. „Ich-Ich“, hickste ich und wandte meiner Schwester mein Gesicht zu. Die Lederhaut meiner Augen besaß einen roten Schimmer, gepaart mit den gelben Iriden erinnerten meine Augen an denen unseres Vaters. „Ich will nicht alleine in der Kinderstube z-z-zurückbleiben“, quäkte ich jammernd. Das wollte ich wirklich nicht, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass Papa zuließ, dass ich in unserem Wurf das einzige Junge blieb. Doch mit Absicht steigerte ich mich in das Szenario herein, einfach nur, um Violet eins reinzudrücken. Ich mochte es nicht, wenn man sich über mich lustig machte. Und ich war nicht wehrlos, auch wenn ich es nicht gerade bevorzugte, gemein und verletzend zu werden. „Ich will mit … mit euch ..: Schülerin werden.“ Und wieder weinte ich volle Kanne, damit Violet nicht zu Wort kommen konnte. (Junge, ist die ne Snitch xD)
@Honigpfote „… Hä?“, machte ich verwirrt, nachdem sich Honigpfote für ihr sonderbares Verhalten erklärt hatte. Wobei sie trotzdem nichts erklärt hatte. Sie hatte mir eine Maus gebracht - frisch und von ihr gefangen -, weil sie dachte, ich könnte sie mögen. Und dann hatte sie gedacht, dass ich vielleicht Hunger hatte. Nun, den hatte ich wirklich, aber trotzdem konnte ich mir keinen Reim darauf machen, warum Honigpfote sich solche Gedanken um mich machte. Irritiert legte ich den Kopf schief, betrachtete die Schülerin. Sie hatte einige Schritte zurück gemacht, wandte den Kopf ab und schien wieder so, als wollte sie gehen. Das … machte alles keinen Sinn. Wie gut, dass ich neugierig genug war, um nachzuhaken! „Und seit wann kümmerst du dich um mich?“, fragte ich grinsend und streckte den Kopf vor, blinzelte die Ältere von unten an. „Dabei magst du mich doch nicht einmal.“
@Thawkit Ein anderes Mal? Bestimmt, dann würde ich auch besser auf meine Umgebung achten und nicht gegen die Kinderstubenwand brettern. „Okay“, hauchte ich leise und ein Lächeln kehrte auf mein Gesicht zurück, als Thaw seinen Kopf leicht an meinen stupste. Eine Geste der Zuneigung, was eine Seltenheit bei meinem Bruder war. Ich klebte an ihm seit wir auf dieser Welt waren und der silberne war ständig damit beschäftigt gewesen, vor meiner Nähe zu flüchten. Doch jetzt, wo ich seine tröstliche Anwesenheit brauchte, gewährte er sie mir. Thaw war nicht so gleichgültig, wie viele dachten mochten. Thaw war einfach … anders. „Was möchtest du jetzt machen?“, fragte ich ihn vorsichtig. Er ließ sich meist mitziehen, aber würde er auch die Führung übernehmen?
@Halcyonkit Tatsächlich mochte ich es, Zeit mit meinen Geschwistern zu verbringen und trotzdem hatte sich bald herauskristallisiert, dass ich die meiste Zeit mit Thaw, Violet oder Pale verbrachte. Wolf war ständig unterwegs, sodass ich ihn kaum erwischte, ähnlich war die Sache mit Yew und Blaze. Es frustrierte mich, aber ich war gewillt, meine Zeit gleichmäßig auf meine Geschwister aufzuteilen. Ich wollte nicht, dass wir uns aus den Augen verloren und dass ich letztendlich einfach nur ihre Schwester war, weil wir zusammen geboren wurden. Schwester-sein hieß auch, dass man gewisse Pflichten besaß, was in meinem Fall bedeutete, mich um meine Geschwister zu kümmern. Für sie da zu sein und mir das anzuhören, was sie nun eben zu sagen hatten. Heute hatte ich mir fest vorgenommen, dass ich meine Schwester Halcyon aufsuchen möchte.